Überwachung. Ja, Nein?!

Wo der Bürger keine Stimme hat, haben die Wände Ohren, oder wie in diesem Fall, Augen.

Die Rede ist von Überwachungskameras an Schulen. Anlässlich der zahlreichen Diebstähle und vandalistischen Vorfälle, beschließt die Direktion nun die Mission „Überwachungskameras“ in Angriff zu nehmen.

Welche Auswirkungen hat dies jedoch auf uns SchülerInnen und allgemein?



Um zu Beginn mit den Erläuterungen der positiven Aspekte bezüglich Videoüberwachung zu starten, beginne ich hiermit bei der Sicherheit.

Ganz klar, trägt eine solche Überwachung, wie in diesem Fall womöglich bald an Schulen, zu einer höheren Sicherheit bei.

SchülerInnen werden es eher vermeiden, negativ aufzufallen, da sie unter ständiger Beobachtung stehen, und damit einem hohem Risiko ausgesetzt sind, bei strafrechtlichen Aktivitäten erwischt werden.

Es würde aufgrund der digitalen Überwachung, mit großer Wahrscheinlichkeit, die Anzahl von Diebstählen und Vandalismus zurückgehen.

SchülerInnen, Lehrkräfte als auch das Reinigungspersonal, würden stets versuchen sich von ihrer besten Seite zu zeigen, um/und nicht negativ aufzufallen.

Unter den SchülerInnen, LehrerInnen und dem Personal, würde eine Art „Überwachungsgesellschaft“ entstehen. Jeder überwacht Jeden.

Damit kommen wir auch schon zu den Schattenseiten einer solchen „Gesellschaft“.



Da wir sowieso schon fast in einem regelrechten „Überwachungsstaat“ leben, müssen wir uns jetzt auch noch vor einer „Überwachungsgesellschaft“ fürchten?

Nicht nur dass es gegen alle moralischen Vorstellungen vieler SchülerInnen verstößt, nein, es gefährdet dazu auch noch die Privatsphäre eines jeden einzelnen.

Irgendwann wird es soweit kommen, dass wir nicht einmal mehr in Ruhe unser Geschäft verrichten können, ohne überwacht zu werden.

Solche Maßnahmen veranlassen Menschen dazu, das Vertrauen in jeden zu verlieren, man wird misstrauisch und benimmt sich auch dementsprechend.

Des Weiteren ist eine solche Überwachung auch Verstoß gegen Datenstutz.

Wenn in Österreich wirklich an jeder Ecke Überwachungskameras installiert werden, kann man jede einzelne Person, mittels Gesichtserkennung, identifizieren.

Wo bleibt hier die Anonymität? Es mag schon sein, dass man dadurch Diebstähle, Entführungen, Morde, einfach alle Art von Verbrechen leichter und schneller Aufdecken kann, nichtsdestotrotz kann es aber auch unschuldige Menschen dazu veranlassen sich ungewollt „auffällig“ zu verhalten, da sie nicht wissen wie sie sich bei so vielen Kameras verhalten sollen. Dies führt ebenfalls zu falschen Vermutungen.

Des Weiteren ist die Finanzierung solcher Überwachungskameras, egal ob in der Schule oder auf öffentlichen Plätzen, kostspielig. Das Geld könnte man wesentlich besser einsetzten, in Bereichen in denen es zwingender wäre.

In dem Artikel „Im Königreich der Vereinigten Kameras“ heißt es, dass 2006 ein Projekt gestartet wurde, in dem Nachbarn über Kabelfernsehn auf die in der Gegend angebrachten Überwachungskameras zugreifen und somit ihre Nachbaren beobachten können. Das ist ein massiver Eingriff in die Privatsphäre. Unsere Welt mutiert langsam aber sicher zu einer schlechten reality Show à la Big Brother, in der wir ständig, rund um die Uhr überwacht werden.

Das könnte zu einem großen Problem werden, könnte man meinen, jedoch werden wir Menschen, langsam an sich verändernde Umstände gewöhnt, so dass wir es gar nicht merken. Von seinen Freiheitsrechten nimmt man auch nicht mehr so viel gebrauch wie wenn man es anonym machen würde. Was zum Beispiel die Meinungsfreiheit einschränkt. Um nicht negativ aufzufallen, passen sich immer mehr Menschen der Norm an und innerhalb einer Gesellschaft, würden so langsam andersdenkende aussterben. Eine Folge dessen: Intoleranz würde so zunehmen.

Der Staat kann nicht erwarten, dass wir mit solchen Maßnahmen und Vorkehrungen einverstanden sind. Aber obwohl wir in einem demokratischen Land leben, haben wir im Grunde sowieso nichts zu sagen. Er macht was er will und wir müssen mitspielen.

Die Schule sollte jedoch ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt, entspannt lernen und Aufgaben machen kann, als auch in den Pausen mit Schulkameraden plaudern.



Man könnte eventuell, jetzt speziell an Schulen, Attrappen zur Abschreckung aufstellen. Das wäre eine gute Alternative, damit würde auch nicht die Privatsphäre verletzt werden.

Denn jeder besitzt das Recht auf ein wenig Intimität und am Ende müssten schließlich auch diejenigen mit ihrem Privatleben bezahlen die keine strafrechtlichen Delikte begehen.

 cheers.

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